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Serie: Unsere Nachwuchstrainer

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Beginnen möchten wir die Vorstellung unserer Nachwuchstrainer mit unserem Jugendobmann Henning Muske. Henning ist 33 Jahre alt und wohnt in Waren. 2012 kam der heutige Leiter unseres Nachwuchses zunächst als Spieler in unseren Verein, ehe er im selben Jahr begann, die Jugendabteilung des Vereins aufzubauen. Parallel dazu hat er seine Ausbildung zum Fußballtrainer begonnen. Inzwischen ist er im Besitz der DFB Elite-Jugend-Lizenz sowie einer C-Lizenz im Breitensport.Wir haben Henning nach einem Punktspiel getroffen und ihm einige Fragen gestellt.

 

Frage: Henning, warum bist du eigentlich Trainer?


Antwort: Ich habe ja selbst lange Fußball gespielt. Aber an Trainer habe ich nie gedacht, zumal ich von 2005 bis 2012 mit dem Fußball außer ein paar Stadionbesuchen nichts am Hut hatte. Durch meinen Schwiegervater kam ich dann 2012 zum SFV Nossentiner Hütte. Zunächst als Spieler. Als dann einige Kinder aus dem Dorf eine Jugendmannschaft gründen wollten, kam der Vorstand auf mich zu, auch weil ich gerade meine erste Lizenz der Trainerlaufbahn absolviert hatte. Ich wollte das eigentlich nicht machen, vielleicht hatte ich auch zu große Berührungsängste vor der Arbeit mit Kindern, habe mich dann aber doch überreden lassen. Zum Glück, denn ich war schnell Feuer und Flamme und habe seitdem sehr viel Zeit und Anstrengung in diese Aufgabe investiert, vor allem aber eine Menge Spaß gehabt.

 

 

Frage: Henning, du bist ja nicht nur Jugendobmann, sondern auch Trainer. Welche Stärken und Schwächen hat eigentlich deine Mannschaft?


Antwort: Eigentlich habe ich ja sogar zwei Mannschaften :). Ich trainiere die D-Jugend, die in der Landesliga spielt. Stark finde ich, dass meine Spieler in einem relativ kurzen Zeitraum viel gelernt haben. Wir haben ja erst 2013, also als E-Jugendmannschaft, begonnen, am Spielbetrieb teilzunehmen. Da fehlten allen Spielern in der Entwicklung gegenüber anderen Kindern locker schon mal 2-3 Jahre. Dennoch sind wir 2015, also im 2. Spieljahr Staffelsieger geworden und spielen jetzt im 2. Jahr in der Landesliga. Das hätte selbst ich nicht erwartet, und ich bin sehr ehrgeizig und stecke mir sehr hohe Ziele, manchmal vielleicht zu hohe. Offensiv ist meine Mannschaft wirklich sehr talentiert. Ärgerlich ist oft nur, dass wir unser Leistungspotential zu wenig oder nur phasenweise abrufen. Aber das sagen wohl von 10 Trainern mindestens 9 ;).
Dann bin ich ja noch Trainer unserer D-Juniorinnen, die seit der vergangenen Saison am Landesspielbetrieb teilnehmen. Wir sind als jüngerer Jahrgang Vize-Landesmeister geworden, sowohl draußen, als auch in der Halle. Unsere Mädchen haben für ihre Altersklasse eine tolle Spielanlage, sehr gute technische Fähigkeiten und sind zudem äußerst zweikampfstark. Die größte Stärke der Mannschaft ist, dass beinahe alle Mädchen Stammspielerinnen in unserer D- bzw. E-Jugend sind. Das ist wahrscheinlich auch ein Schlüssel zum Erfolg. Wir werden ja oft belächelt, gerade in der Landesliga, wenn wir mit 3 oder 4 Mädchen in der Startformation auflaufen. Wenn die Mädels dann aber so richtig loslegen, verschlägt es vielen Jungs die Sprache.

 

 

Frage: Was hast du denn persönlich noch für Ziele mit deinen beiden Mannschaften?


Antwort: Mit der D-Jugend haben wir nach 9 Spielen 15 Punkte geholt. 30 war unser minimales Saisonziel, dass sollten wir bei noch 13 Spielen packen. Ich würde ganz gern noch mal ein wenig in der Tabelle nach oben klettern, aktuell sind wir 6. von 12, aber da fehlt uns einfach die Konstanz und die dafür erforderliche Kaderbreite. Wenn wir ausreichend Punkte gesammelt haben, um nicht absteigen zu können, möchte ich gern zum Ende der Rückrunde einige E-Jugendspieler fest mit einbinden, um so dem Verein auch in der kommenden Saison eine schlagkräftige Landesligamannschaft präsentieren zu können. 
Meine Mädels sind ja aktuell Tabellenführer im Landesvergleich. Schön wäre es natürlich, am Ende oben zu stehen, aber ich denke, Neubrandenburg mit all seinen Möglichkeiten und vielen Spielerinnen aus ganz M-V ist klarer Favorit. Das gleiche gilt für den Hallentitel und den Pokalwettbewerb. Bei letztgenanntem würde ich so gern ins Finale einziehen, das ist für Spieler und Trainer ein tolles Erlebnis.

 

 

Frage: Und was hast du persönlich noch für Ziele als Trainer?


Antwort: Gute Frage. Ich bin ja noch jung und habe hoffentlich noch sehr viele Jahre als Trainer vor mir. Ich bin ja auch erst seit vier Jahren Trainer. Von daher kommt sicherlich noch sehr viel auf mich zu. Ich möchte weiterhin viel lernen, gerade heutzutage durchdringen den Fußball so viele Bereiche. Ich werde mich auch im nächsten Jahr weiter qualifizieren. So möchte ich im Januar meine B-Lizenz im Breitensport machen. Im Juni beginne ich meine Ausbildung zum Torwarttrainer. Perspektivisch möchte ich auch die A-Lizenz als Trainer erwerben.

 

 

Frage: Henning, was machst du denn eigentlich beruflich?


Antwort: Das fragen sich sicherlich viele. Oft höre ich auch, „du musst ja Zeit haben, so viel, wie du rund um den Fußball machst“. Habe ich aber eigentlich gar nicht. Ich arbeite in Neubrandenburg als Offizier bei der Bundeswehr. Obwohl ich schon das ein oder andere Telefonat bei der Arbeit für den Fußball führen kann, ist das eine sehr fordernde Tätigkeit, nicht nur zeitlich. So musste ich meine Trainertätigkeit schon zweimal für 4 Monate aufs Eis legen, weil ich mich im Auslandseinsatz befand. Hinzu kommt, dass ich täglich von Waren nach Neubrandenburg pendle. Das heißt zu 9 Stunden Arbeit kommen noch mal zwei Stunden Fahrerei hinzu, wenn Training ist, noch mal eine Stunde oben drauf, denn Waren liegt genau zwischen Neubrandenburg und Nossentiner Hütte. Um trotzdem immer pünktlich 17:00 Uhr auf dem Sportplatz das Training leiten zu können, muss ich oft in der Woche bereits um 6:00 Uhr mit meiner Arbeit anfangen. Das heißt dann immer 4:45 Uhr aufstehen. Vor 19:30 Uhr bin ich dann eigentlich auch nie zu Hause.

 

 

Frage: Hast du dann eigentlich noch Freizeit? Wenn ja, was machst du da gern?


Antwort: Auf jeden Fall nicht viel Freizeit. Da ich auch als sachkundiger Einwohner in Waren tätig bin, bin ich auch viel politisch tätig. In der wenigen Freizeit, die ich habe, möchte ich dann meist so wenig wie möglich machen, weil mein Alltag schon stressig genug ist. Wenn ich mal wirklich frei habe (welcher Trainer hat schon wirklich frei?), schaue ich leidenschaftlich gern Filme und Serien. Aber Arbeit, Familie und Fußball lassen den Speicherplatz auf meinem Festplattenrecorder immer kleiner werden. :)

 

 

Frage: Henning, wir haben ja schon viel über dich erfahren. Möchtest du uns sonst noch irgendetwas sagen?


Antwort: Ich freue mich, dass unser Projekt Nachwuchsarbeit, welches wir vor vier Jahren begonnen haben, sich so rasant und erfolgreich entwickelt hat. Erfolg verleitet aber auch oft zu Zufriedenheit oder maßlosen Zielen. Beides darf diesem tollen Verein, der wirklich sehr familiär ist, nicht passieren. Deswegen muss sich stets bemüht werden, die Nachwuchsarbeit zu verbessern, getreu dem Motto, Stillstand heißt Rückschritt. Deshalb werden wir im kommenden Jahr nach Möglichkeit alle Nachwuchstrainer mindestens zur C-Lizenz ausbilden lassen. Toll wäre es natürlich, wenn der Verein noch weitere engagierte Mitstreiter finden würde. Hilfe kann man immer und überall gebrauchen. Abschließend wünsche ich mir, dass die Nachwuchsabteilung des Vereins noch lange bestehen bleibt und den Weg, den sie eingeschlagen hat und der vom Verein bedingungslos unterstützt wird, erfolgreich weiter geht.

 

Ihr wollt mehr über unsere Nachwuchstrainer erfahren?
Bis zum Weihnachtsfest werden wir euch hier sämtliche Nachwuchstrainer näher vorstellen.